Emergramm

Emergramm – ein Spiel von Emergenz und Vorgegebenem

Wir arbeiten in einer Mischung aus kuratiertem Container und selbsorganisierten Beiträgen aus den Reihen der Teilnehmenden (im Playa-/Open Space-Stil). Wir sind keine geschlossene Community, sondern wer auch immer Resonanz verspürt, kann sich bei uns melden und einen Beitrag einbringen. Deshalb sprechen wir von EMER.GRAMM und nicht von Programm.

Woher kommt das Wort «Programm»? Im Wesentlichen bedeutete Programm im alten Griechenland das Vorgegebene/Vorgeschriebene. Später wurde der Begriff im Lateinischen als «programma» für öffentliche Erlasse benutzt. Wenn Cäsar neue Regeln festlegte oder neue Entscheidungen traf, wurden diese den Menschen als neues «Programm» mitgeteilt.

Ein «Emergramm» legt Wert darauf, dass das «Programm» von den Teilnehmenden wie den Einladenden in Co-Kreation entsteht und gefüllt wird, anstatt von einem kaiserlichen Kurator:innen-Team vorgegeben zu werden.

Häufig, wenn grosse Veranstaltungen stattfinden, bilden sich schnell die Rollen der Cäsars und der Menschen heraus. Die Cäsaren sind die Organisator:innen, die glauben, ein gutes Programm liefern zu müssen, das den Erwartungen des Publikums bzw. den Teilnehmer:innen entspricht. Die Menschen, die an der Veranstaltung teilnehmen, verhalten sich wie Konsumenten, die Unterhaltung und Führung erwarten. Der Cäsar steht unter Druck und die Menschen sind passiv. Und dieser Film spielt sich auch bei vielen eigentlich partizipativ angedachten Anlässen ab.

Wir versuchen es «true bottom-up». Wir sind an Augenhöhe interessiert. Wir wollen gute Rahmenbedingungen schaffen, «carefully crafted Containers», aber auch den Raum offen lassen für die guten Ideen, das Wissen und die Beiträge der Menschen selbst. Die Teilnehmer:innen bringen sich ein und teilen die Verantwortung dafür, dass die Veranstaltung gut verläuft. Dies ermöglicht uns wiederum, den Druck loszulassen, einen perfekten Plan zu haben, der allen gerecht wird.